Finals Münster School of Design
Leonardo-Campus 6, Münster
Freitag, 07.02. 20:00–22:30
Samstag, 08.02. 11:00–19:00
Sonntag, 09.02. 11:00–19:00
Ann-Christin Koel
Femizid
2017 wurden etwa 87000 Frauen umgebracht. 58 Prozent davon, kamen durch die Hand eines Partners oder Verwandten ums Leben. Das sind sechs Frauen, die weltweit pro Stunde ermordet wurden. Allein in Deutschland wird im Schnitt jeden dritten Tag eine Frau umgebracht. Auch Statistiken zeigen: Nirgendwo leben Frauen und Mädchen so gefährlich wie Zuhause. Obwohl regelmäßig über Familiendramen berichtet wird, ist in Deutschland noch keine breite Debatte darüber entbrannt. Das Problem liegt in der Kommunikation, denn wenn eine Frau umgebracht wird, ist das kein »Familiendrama« – sondern Femizid, der Mord an einer Frau, weil sie eine Frau ist. Auch die World Health Organization verwendet den Begriff und in vielen lateinamerikanischen Ländern ist er bereits im Rechtssystem etabliert. Doch die Bundesregierung hat erst im letzten Jahr einen Antrag abgelehnt, ihn auch in Deutschland zu benutzen. Mein Hybrid aus Magazin und Zeitung bricht das Relativieren dieser Schreckenstaten durch die Betitelung als Drama, und benennt sie als das, was es ist. Es stellt eine Plattform dar, die die Thematik in einen kulturellen Kontext bringt, über politische Gegebenheiten berichtet und gesellschaftliche Konventionen hinterfragt.
Ann-Christin Koel
Kommunikationsdesign
Bachelor of Arts
betreut durch
Prof. Rüdiger Quass von Deyen
Dipl.-Des. Elisabeth Schwarz